Bravissimo

Kitakinder komponieren – ein Opernprojekt für sehr junge Menschen:

Kinder im Kindergartenalter haben üblicherweise keinerlei Bezug zur Oper. Heute weiß man aber, dass gerade in der frühen Kindheit die Aufnahmefähigkeit für neue Klänge, überraschende Formate und Sinnzusammenhänge besonders ausgeprägt ist. Außerdem werden Erlebnisse aus dieser Zeit oftmals durch das ganze Leben mit Vertrautheit und Wohlgefühl assoziiert. Genügend Gründe also, sich speziell den sehr jungen Ohren zu widmen und ihnen einen besonderen Einstieg in die Welt der Oper zu ermöglichen.

In den Fokus kommt dabei besonders die Gruppe der Vorschulkinder. Hier steckt ein enormes Potential, da die Kinder von großer Offenheit sind und nachhaltige Kulturerlebnisse mit Freude annehmen. Zum andern versprechen wir uns auch von der Ansprache der begleitenden Erwachsenen eine Ausweitung der kulturellen Bildung gerade auch in multikulturelle Kreise und bildungsferne Schichten hinein. In diesen Gruppen der Gesellschaft lässt sich erfahrungsgemäß noch viel entwicklungsfähiges Potential zur lebendigen Rezeption von kulturellen Angeboten finden.

Das Projekt

Das Junge Staatstheater Wiesbaden produzierte in der Spielzeit 2015/16 das Theaterstück „Hexe Hillary geht in die Oper“ für Zuschauer ab 5 Jahren. Im Zuge dieser Inszenierung stellten wir ein besonderes kreatives Angebot auf, das sich aus den Erfahrungen mit komponierenden Bürgergruppen speiste und einen einzigartigen Zugang speziell zu Musik und Komposition bot. Mit diesem speziellen Programm wurden insgesamt 2000 Wiesbadener Kinder, Eltern und ErzieherInnen erreicht.

Im Anschluss an die etwa 20 Vorstellungen des Kinderstücks wurden die anwesenden Zuschauer eingeladen, eine eigene Komposition zu kreieren. Dazu wurde in einem einstündigen Workshop mit Hilfe von sorgsam entwickelten musiktheaterpädagogischen Methoden mit den Anwesenden ein ungefähr dreiminütiges Stück Musik entwickelt.

Ausgehend von den als Zuschauer gemachten Erfahrungen und frischen Eindrücken gingen die Vorschulkinder gemeinsam mit der im Stück besetzten Sängerin, einem Komponisten, einer Theaterpädagogin und einer Musikerin des Staatsorchesters an die Arbeit. Die Zeitspanne der Komposition wurde räumlich sichtbar gemacht und durch Bewegung erfahrbar vermittelt. Durch die spielerische Umsetzung der kindlichen Impulse in dieser sichtbaren Zeitschiene entwickelte sich ein musikalischer Verlauf, der von den Kindern selbst umgesetzt und von Profimusikern/ – sängern unterstützt wurde.

Dokumentation/ Öffentlichkeitsarbeit

Mit Hilfe einer Audioaufnahme wurde das jeweilige Ergebnis festgehalten. Die gesammelten Kompositionen wurden der Öffentlichkeit zum Ende der Saison vorgestellt.

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